Da Kabel in begrenzten Längen hergestellt werden, sind Verbindungs-Armaturen – die sogenannten Kabelmuffen – notwendig. Ihre Aufgabe ist es, die zwei Kabelenden stromtragend und elektrisch isolierend miteinander zu verbinden.
Zu den Ausstellungsstücken unserer Sammlung gehört auch ein Anschauungsstück einer „30-kV-Kabelmuffe“, die im geöffneten Zustand den Aufbau einer solchen Kabelverbindung zeigt.
Die direkte Leiterverbindung des Aluminiumleiters ist geschweißt und um Feldstärkespitzen zu vermeiden mit einer Aluminiumfeile bearbeitet. Bei Kupferleitern würden sogenannte Löthülsen auf die Ader gesetzt und verlötet.
Die metallblanken Leiter werden mit 10 bis 30 mm breitem Ölpapier mit Hand so dick bewickelt, bis eine Isolationsstärke von 2,5 mal Kabelisolation erreicht ist. Eine stundenlange Arbeit. Bevor das Wickeln erfolgt, müssen die Kabelmasse und das Papier bis 130 Grad erhitzt werden. Dabei wird die Feuchtigkeit herausgekocht. Verwendet wurden dazu offene, holzkohlebefeuerte Öfen. Das ging natürlich nur im Freien.
Damit auch in die Muffen keine Feuchtigkeit eindringt, wird mit Hilfe einer vorgefertigten Innenmuffe aus Blei oder verzinktem Stahl eine Verbindung der Bleimäntel hergestellt und dicht verlötet. In eine kurz vor Lötabschluss noch vorhandene Öffnung wird grüne Kabelmasse zur Vermeidung von Lufteinschlüssen eingefüllt.
Bevor die sogenannte „Bleiinnenmuffe“ mit einer Stahlgussmuffe umhüllt und mit schwarzer Teerisoliermasse ausgegossen wird, sind noch die Metallverbindungen der Stahlbandbewehrung miteinander und mit dem Bleimantel herzustellen. Nach mindestens 3 Stunden Abkühlzeit ist die montierte Muffe sehr lange haltbar (30 Jahre oder mehr).
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